„Teilnehmerrekord bei der Pferdeleistungsprüfung des Schubyer Reitervereins: 1375 Pferde gingen in den drei Tagen bei 3176 Nennungen an den Start. – 36 Prüfungen mit insgesamt 86 Abteilungen wurden auf den fünf Plätzen parallel abgehalten. - In diesem Jahr konnte man sich über die bisher größte Pferdeleistungsschau der Vereinsgeschichte freuen“ 
29. Mai 1998 in der Zeitung „Schleswiger Nachrichten“

Aber wie hatte alles begonnen?

Im September des Jahres 1949 kamen in dem damaligen Gasthof Vogt einige passionierte Pferdefreunde zusammen, um durch die Gründung eines Reitervereins des Reitsport nach Schuby und Umgebung neu zu beleben.

Nach Ansicht der Beteiligten reichten sowohl das vorhandene Pferdematerial als aus der Kreis der interessierten Pferdesportler im Einzugsbereich voll aus, um die Gründung eines Vereins zu rechtfertigen. Schon in der Gründungsversammlung waren Landwirte vertreten, die entweder selbst reiten wollten oder aber zumindest bereit waren, ihre Pferde für den Reitsport zur Verfügung zu stellen.

Bei den Wahlen wurde dann ein alterfahrener Reiter, der spätere Ehrenvorsitzende, Heinrich Kay, zum 1. Vorsitzenden gewählt. Das Amt des 2. Vorsitzenden des Reitlehrers wurde dem eben aus der russischen Kriegsgefangenschaft entlassenen Heinrich Meyer übertragen. Die Mitglieder des Vereins – es waren Landwirte und Jugendliche aus Schuby, Hüsby und Lürschau – nahmen in jenen Jahren erfolgreich an den ersten Reitturnieren und Ringreiterfesten in der Umgebung teil.

Initiator aller Aktivitäten und Mittelpunkt des Vereins war Heinrich Meyer, der nach Heinrich Kay zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Er übte dieses Amt bis 1989 aus. Als selbstständiger Landwirt nahm er sich die Zeit, den Reit- und Ausbildungsbetrieb innerhalb des Vereins zu regeln und zu koordinieren.

Der Schubyer Reiterverein hatte schon gleich zu Beginn seines Bestehens eine Reitabteilung aufgebaut, die auf den großen Bundesturnieren des Reiterbundes „Schleswiger Mittelrücken“ in Schleswig, Treia und Falkenberg als Mannschaft erste Platzierungen erreichte. Auch bei den Einzelreiten, unter Willi Sominsen, Heinrich Kay und Heinrich Meyer, wurde dank der zielstrebigen Ausbildungsarbeit gute Plätze erreicht. Aber auch die damaligen Nachwuchsreiter, wie Georg Clausen, Heinrich Kay jun., Theo Petersen, Peter Kay und andere, bewiesen auf dem Parcour und in dem Dressurring ihr Können und brachten von den Turnieren viele Siege und gute Platzierungen nach Hause. - In dieser Zeit war Gretchen Schaffer als Kassenwartin die treue Seele des Vereins.

Obwohl die Mitgliederzahl des Vereins ständig wuchs, hatte dieser doch eine schwere Durststrecke zu überwinden, weil die Technisierung der Landwirtschaft es mit sich brachte, dass viele Landwirte ihre Pferde abschafften. Dennoch wurde durch viele Initiativen von Heinrich Meyer das Reiten im Verein ermöglicht. Er baute zunächst einen größeren Pferdestall, beschaffte Pferde und nahm auch Pensionspferde auf. Entscheidend war dann auch die Errichtung einer modernen Reithalle mit den erforderlichen Nebenräumen. Durch diese Maßnahme hatte der Verein nunmehr die Möglichkeit, auch bei schlechtem Wetter und im Winter den Übungsbetrieb fortzusetzen. Eine große Zahl auswärtiger Reiter trat nun auch dem Verein bei, weil durch den Bau von Stallungen die Möglichkeit geboten wurde, hier die eigenen Pferde unterzustellen.

Die ersten Reit- und Fahrturniere veranstaltete der Schubyer Reiterverein in den 50er und 60er Jahren auf dem Sportplatzgelände am „Putjeredder“.Als die Aktivitäten des Sportvereins immer stärker wurden, wich der Reiterverein auf das Gelände am „Weideweg“ aus. Weil die Turniere in Schuby einen guten Namen im Lande hatten und die Teilnehmerzahl immer weiter wuchs, pachtete der Reiterverein dann in den 70er Jahren am „Tuckerredder“ ein eigenes Turniergelände an. Seit dieser Zeit finden dort getrennte Reit- und Fahrturniere statt.

Von den vielen Pferden, die sonst größtenteils auf dem Acker arbeiten mussten, trat besonders Heinrich Meyers Pferd „Löwenherz“ hervor, der länger als 15 Jahre als erfolgreichstes Pferd im Lande bekannt war.
Große Erfolge konnte der langjährige Vorsitzende Heinrich Meyer mit „Löwenherz“ und auch mit anderen Pferden in seiner sportlichen Laufbahn verzeichnen:

1972 nahm Heinrich Meyer an den Weltmeisterschaften der Vierzugfahrer in Münster teil.
1974 gelang ihm beim Zweispännerfahren der Sieg beim Hamburger Derby.
1979 wurde er Schleswig-Holsteinischer Landesmeistern im Zweispännerfahren.
1980 errang er den Vizemeistertitel in der gleichen Disziplin.

Erfolgreich war vom Reiterverein Schuby auch Peter Christian Götze:

1997 und 1998 wurde Peter Christian Götze Kreismeister im Zweispännerfahren.
1998 errang Peter Christian Götze den Landesmeistertitel in der gleichen Disziplin.

Heinrich-Wilhelm Meyer, der seit 1989 den Verein leitet, ist auch national im Springsport und international im Fahrsport als Parcourchef tätig. Die Organisation der Schubyer Turniere liegt seit Jahren in den Händen von Hans-Hermann Meyer.
Über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus wurde der Schubyer Reiterverein durch die alljährlich durchgeführten großen Reit- und Fahrturniere bekannt, die regen Zuspruch aus den Ländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Westfalen fanden.

Im Jahre 1999 beging der Verein sein 50-jähriges Bestehen.

Quelle:

Ausführungen von Heinrich-Wilhelm Meyer und Festzeitschriften anlässlich des Schubyer Dorfwochen